BMV unterstützt die Synagoge „Ohel Hachidusch“ beim Erwerb einer neuen Torarolle
Kantorin Jalda Rebling mit der erworbenen Torarolle
Päschel, Dietmar

Feb 5, 2024, 9:00 AMPäschel, DietmarBerlin

BMV unterstützt die Synagoge „Ohel Hachidusch“ beim Erwerb einer neuen Torarolle

Mit einer Zuwendung für den Erwerb und der Restauration einer Torarolle unterstützt die BMV eine benachbarte Synagoge und erinnert an adventistische Pflegeeltern, die sich während der Shoa für ein jüdisches Kind eingesetzt haben.

Adventistische Einzelpersonen und die Berlin-Mitteldeutsche Vereinigung der Siebenten-Tags-Adventisten unterstützen die Synagoge „Ohel Hachidusch“ („Zelt der Erneuerung“), eine Torarolle zu erwerben und zu restaurieren. Die Gottesdiensträume der Synagoge befinden sich in unmittelbarer Nähe der Kirchenleitung in Berlin-Wilmersdorf. Sie benötigt die Torarolle insbesondere für die Gottesdienste an Festtagen.

Mit der Spende der BMV wird symbolisch der Tora-Wochenabschnitt „Lech lecha“ finanziert, der die Kapitel 12 bis 17 des ersten Mosebuches umfasst. Darin verheißt Gott, dass durch Abram alle Geschlechter auf Erden gesegnet sein werden und Gott die Menschen segnen will, die Abram segnen (1Mo 12,3). Bei einem Kabbalat Schabbat, dem Gebet zum Empfang des Schabbats am Freitagabend, überreichte die Synagoge eine Dankesurkunde für die Spende. Sie würdigt darin die Zuwendung als eine „Zedakah“, eine wohltätige Gerechtigkeitsgabe.

Die Zuwendung für die Tora ist der Erinnerung an das adventistische Ehepaar Gall aus Berlin-Weißensee gewidmet. Das Ehepaar Gall nahm 1926 Herbert Oppenheimer als Pflegekind auf, der aus einer jüdischen Familie stammte. Obwohl sie selbst unter Armut litten, unterstützten die Pflegeeltern Herbert Oppenheimer auch, als er in der NS-Zeit mit elf Jahren auf behördliche Weisung in ein jüdisches Waisenhaus kam. Sie versprachen, ihn jeden Sabbat zu besuchen und versorgten ihn mit Nahrungsmitteln.

Herbert Oppenheimer überlebte die Konzentrationslager Auschwitz und Mauthausen. Nach dem Ende der Shoa wanderte er in die USA aus und lebte als religiöser Jude. In einem Interview aus dem Jahr 1983, das vom United States Holocaust Memorial Museum in Washington archiviert wird, berichtete Herbert Oppenheimer, dass seine Pflegemutter ihn resolut verteidigt hat, als er von einem Nazi auf offener Straße bedroht wurde.

Mit der Zuwendung für die Tora bleiben die Namen von Herbert Oppenheimer und dessen adventistischen Pflegeeltern, Ehepaar Gall, mit dem Tora-Wochenabschnitt vom Segen Abrams verbunden.

Dietmar Päschel, Pastor und Konventleiter Berlin

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